Vu im Nu an die Spitze
Diese und weitere Golf Stories der Woche:
Vu im Nu an die Spitze
Vor ziemlich genau 14 Monaten war sie noch die Nummer 120 der Weltrangliste. Es scheint wie eine andere Golf-Welt. Denn spätestens jetzt ist Lilia Vu dank ihres zweiten Major-Sieges in diesem Jahr die prägende globale Golferin. Die 25-jährige Kalifornierin löste ihre Landsfrau Nelly Korda an der Spitze der Weltrangliste ab. Im April hatte Vu die Chevron Championship, das erste Major des Jahres, gewonnen. Bei der AIG Women’s Open in Walton Heath ging jetzt auch das letzte Major der Saison an die junge Durchstarterin. Vu ging schlaggleich mit dem englischen Publikumsliebling Charley Hull auf die Finalrunde und hatte am Ende sechs Schläge Vorsprung auf die Zweitplatzierte. Fast surreal mutet an, dass Vu hinterher erklärte, zuletzt völlig von der Rolle gewesen zu sein. „Ich hatte eine Besprechung mit meinem Team. Ich wollte einfach nur vorne mitmischen“, sagte sie. Das hat ganz gut geklappt. Beste Deutsche bei der AIG Women’s Open in Surrey, England, wurde Olivia Cowan, die mit einem geteilten neunten Rang ihr bislang bestes Major-Ergebnis feierte.
Lilia Vu ©Tristan Jones - LET.jpg
Wetten, dass…? – mit Phil Mickelson
Phil Mickelson wollte unglaubliche 400.000 US-Dollar auf einen US-Sieg setzen. Im Ryder Cup 2012. Bei dem er selbst im US-Team dabei war. Dies behauptet zumindest der professionelle Glücksspieler Billy Walters in seinem neuen Buch „Gambler: Secrets from a Life at Risk“. Der veröffentlichte Auszug enthält einige pikante Informationen über das Wettverhalten des mehrmaligen Major-Siegers. Laut Walters habe Mickelson – beide verband Geschäftsbeziehungen zwischen 2010 und 2014 – in den vergangenen drei Jahrzehnten mehr als eine Milliarde US-Dollar verwettet. Auf den Ryder Cup in Medinah habe der heute 53-Jährige eben jene sechsstellige Summe auf einen Sieg der US-Amerikaner setzen wollen. Walters jedoch habe ihm davon abgeraten – gut für beide, da Europa dank einer sensationellen Aufholjagd am Sonntag dem US-Team den Titel noch entreißen konnte. Mickelson wies die Vorwürfe zurück: „Es ist zwar bekannt, dass ich immer gerne eine freundschaftliche Wette auf dem Golfplatz eingehe, aber ich würde niemals die Integrität des Spiels untergraben.“ Ob Falschinformation oder Enthüllung – medienwirksam war die frühzeitige Veröffentlichung dieses Auszugs definitiv.
Phil Mickelson ©ZUMA Press, Inc. - Alamy Stock Photo.jpg
Glückssträhne in Vegas
Drei Asse in Las Vegas. Soweit noch keine News. Folgende Geschichte ist dann aber doch eine Schlagzeile wert: Denn auf ihrem gemeinsamen Golftrip in die Stadt der Sünde spielten drei Damen aus St. Louis ebenso viele Hole-in-Ones. Die 84-jährige Carol Cullinaire machte den Anfang. Ihre Freundinnen Susan Degrandele und Jackie Berez legten nach und sorgten somit für den bisherigen Höhepunkt der gemeinsamen Reise, die eine 30 Jahre lange Tradition besitzt. Ob das Trio anschließend die Casinos unsicher machte, ist nicht bekannt. Mit der Glückssträhne jedenfalls hätte es sich lohnen können.
Hole-in-One hilft bei Ermittlungen
Im Februar posierte Robert Moore noch stolz mit seinem Ball in der Hand. Der 75-Jährige hatte soeben ein Hole-in-One auf dem Tarpon Boil Executive Golf Course in Florida erzielt. Dass ausgerechnet dieses Foto Monate später bei Ermittlungen gegen ihn verwendet werden würde, hätte sich Moore vermutlich nicht im schlimmsten Albtraum vorstellen können. Vorausgegangen war der Investigation ein Vorfall auf dem Parkplatz des Glenview Country Clubs, Illinois, an dessen Ende ein 87-jähriger Mann an den Folgen eines gewalttätigen Angriffs verstarb. Zeugenaussagen und Videoaufnahmen lenkten den Verdacht auf Moore. Das Beweismaterial soll einen Mann mit denselben Schuhen, derselben Hose sowie derselben Sonnenbrille zeigen wie auf dem Hole-in-One-Foto zu erkennen gewesen sei. Auf den relevanten Schnappschuss stieß die Ermittlungsbehörde kurioserweise via Google-Suche. Dieses Foto und weitere Indizien führten zur Verhaftung Moores. Kurze Zeit später wurde er gegen eine Kaution in Höhe von 30.000 Dollar freigelassen.
Nicklaus kämpft weiter
Einst waren sie Partner und gemeinsam verantwortlich für das Millionenunternehmen „Jack Nicklaus Companies“. Mittlerweile treffen sich Jack Nicklaus und der New Yorker Geschäftsmann Howard Milstein maximal noch zu Gerichtsverhandlungen, die jüngst in Florida in die nächste Runde gingen. Streitpunkt waren einmal mehr die Namensrechte der Golflegende, die Milstein 1994 für 145 Millionen US-Dollar vom Major-Rekordsieger erworben hatte. Während Nicklaus behauptet, er habe ein nicht-exklusives Recht an seinem Namen und seinem Bildnis verkauft, argumentiert Milstein, dass es sich um ein exklusives Recht gehandelt habe. Aufgrund einer früheren Entscheidung gegen den 83-Jährigen vor dem Obersten Gerichtshof von New York County sei das Bezirksgericht in Florida nicht in der Lage gewesen, die Kontrolle über die Rechte an Nicklaus abzutreten. Der erbitterte Kampf um einen der größten Namen im Golf geht also weiter.
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