Golf Stories der Woche

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Auf einmal ging Erik van Rooyen zu Boden. Der Südafrikaner hatte an Tag eins der Mexiko Open in Vidanta gerade die Vorbereitung auf seine Annäherung in das zehnte Grün begonnen, da brach er ab und suchte Deckung. Seine Spielpartner Chez Reavie und Francesco Molinari sowie die Caddies und das anwesende TV-Personal legten sich ebenfalls flach auf den Rasen. Es war ein kurioses Bild, das auf den zweiten Blick Sinn ergab: Ein riesiger Schwarm Bienen zog über die Anlage. Und verständlicherweise wollte niemand im Weg stehen. „Ich stand über dem Ball, schaute zurück, sah den Schwarm und sagte zu meinem Caddie: 'Bienen, Bienen, Bienen.' Er sah mich an, als wäre ich verrückt“, erklärte van Rooyen. „Dann sind wir beide in Deckung gegangen. Auch Frankie und Chez haben mich angeschaut, als wäre ich nicht ganz sauber. Aber auch sie suchten Schutz und waren eine halbe Minute später direkt im Schwarm.“ Molinari erklärte im Nachhinein, dass er kurz davor war, schutzsuchend in den Teich zu springen. Zum Glück ging das Zusammentreffen von Mensch und Tierwelt ohne Stiche über die Bühne. Für das Trio war es das in dieser Woche in Mexiko jedoch mit dem ganz großen Glück. Am Ende gewann Tony Finau vor Titelverteidiger Jon Rahm.

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Der Traum lebt

Für Michael Sweeney ist die Profigolf-Welt mit ihren schwindelerregenden Summen normalerweise sehr, sehr weit entfernt. Um Geld für Startprämien und das Leben als Golfprofi zu sparen, hat sich der 26-Jährige aus Connecticut dazu entschieden, kein Apartment oder Zimmer zu mieten, sondern jede Nacht in seinem Auto zu schlafen. Hobby-Rapper Sweeney gibt alles, um sich seinen Traum zu erfüllen und irgendwann einmal auf der PGA Tour abzuschlagen. Vergangene Woche kratzte er sein Erspartes von 500 Dollar zusammen, um zum zwölften Mal bei einem der sogenannten Monday Qualifier zu versuchen, sich einen Startplatz bei einem Top-Turnier zu ergattern. Und Sweeney schaffte es über das Stechen ins Feld der Huntsville Open der Korn Ferry Tour, der zweiten Liga unter der US PGA Tour. Die Geschichte wurde noch besser. An seinem vierten Loch der ersten Runde lochte Sweeney seinen Abschlag mit dem Eisen 4 aus gut 205 Metern vom Abschlag aus. Trotz des verpassten Cuts folgten golfweltweite Schlagzeilen. Sweeney hat eine Menge Sympathiepunkte gesammelt, einige Fans gewonnen und vielleicht auch das Interesse von Sponsoren geweckt, die ihm dabei helfen möchten, seine Karriere weiter voranzutreiben.  

Woods und Co. planen Mega-Projekt

Der eine ein golfverrückter Entertainer, die anderen beiden zwei Golfstars mit jeder Menge Major-Pokalen in der Vitrine – und gemeinsam wollen sie Großes erschaffen. Justin Timberlake, Tiger Woods und Ernie Els sind Teil der Nexus Luxury Collection und diese will in Wellington, Florida, ein gigantisches Immobilienprojekt verwirklichen. Rund eine Milliarde Dollar soll in den nächsten Jahren in eine mehr als 600 Hektar große Luxusanlage fließen, zu der ein frisch renovierter und umgestalteter Golfplatz gehören soll. Neben Immobilien ab circa drei Millionen, einer Einkaufsmeile, einem Park mit Event-Möglichkeiten und einem Hotel soll auch ein Angebot für Tennis, Schwimmen, Basketball, Klettern und zahlreiche weitere Sportarten entstehen. In Wellington, das auch zu den Top-Adressen des Reitsports gehört, wohnen unter anderem Bruce Springsteen und Bill Gates.

Zwei Damen im DGV-Präsidium

Der Deutsche Golf Verband hat ein neues Präsidium gewählt – und erstmals sind auch zwei Damen dabei. Während Präsident Claus Kobold und Achim Battermann mit 88,3 (Kobold) und 68,7 (Battermann) Prozent für vier weitere Jahre den Verband anführen werden, kam beim Rennen um die verbleibenden Plätze im Präsidium Spannung auf. Die Wahl fiel am Ende auf Bernhard May (GC Würzburg), Miriam Hiller vom G&LC Berlin-Wannsee und Prof. Dr. Anne Jakob vom Frankfurter GC. „Es gibt genug Herausforderungen, da brauchen wir einen starken Verband, in dem ich mich vor allem im Sportbereich engagieren möchte“, erklärte Hiller. „Ich freue mich auf diese Aufgabe, werde mir die Strukturen im DGV erst einmal in Ruhe ansehen, um mich dann bestmöglich einbringen zu können“, ergänzte Jakob. Ausgeschieden sind Eicko Schulz-Hanßen, Yasin Turhal (nicht mehr angetreten), sowie Wilhelm Fumy.

Gooch und die Steuern

Vergangenen Sonntag war ein großer Tag für Talor Gooch, aber auch ein erfreulicher für Australien. Der Amerikaner gewann beim Turnier der LIV Golf League in Adelaide die Einzelwertung – und damit den gewohnt unwirklich hoch dotierten Siegerscheck von vier Millionen Dollar. Auf dem Konto des 31-Jährigen kamen allerdings nur etwas mehr als zwei Millionen Dollar an, da der australische Staat die Preisgelder mit 47,5 Prozent Steuern besteuerte. „Etwas deprimierend“, erklärte Gooch in einem Podcast. In Singapur legte Gooch nach und siegte erneut. Die finanzielle Folge: Vier Millionen Euro für den Einzelsieg, dazu eine Million für den Gewinn der Team-Wertung mit den Range Goats. Alles brutto, versteht sich. Doch auch netto dürfte in dieser Woche wieder jede Menge Geld herausspringen.