Erfüllte Träume, ungebrochene Rekorde

Die Golf-Stories der Woche

14-jährige Überfliegerin

Eine rote Brille auf der Nase, ein breites Grinsen im Gesicht und eine goldene Trophäe in der Hand. Die junge Louise Uma Landgraf hat den arrivierten Profis bei der Terre Blanche Ladies Open an der Côte d’Azur die Show gestohlen. Wie jung? Sehr jung. Die 14-jährige Französin setzte sich beim zweiten Saisonevent der LET Access Series, der zweiten europäischen Damenliga, nervenstark im Playoff durch. Einen Sieg auf der Profitour peilte Landgraf wohl schon länger an, wie sie im Siegerinterview erzählte. „Dass ich es in Frankreich, in meinem Heimatland, geschafft habe, ist wirklich schön. Es war das erste Mal, dass ich diesen Platz gespielt habe, und ich denke, ich habe gute Arbeit geleistet.“ Das denken wir aber auch.

Bild: Phillipe Millereau

Tap-in-Par zur 59

Und noch ein Teenager mit Traumgolf: Eine 59 bei einem Profi-Event kommt selten genug vor. Auf der südafrikanischen Sunshine Tour gab es bis zur vergangenen Woche erst eine – Peter Karmis im Jahr 2009. In Runde drei der Stella Artois Players Championship kam nun die zweite hinzu. Casey Jarvis machte die Traumrunde mit einem entspannten Par zum Abschluss perfekt, nachdem er auf den 17 Löchern zuvor unter anderem neun Birdies sowie zwei Eagles notiert hatte. „Ich bin heute morgen definitiv nicht mit dem Gedanken an eine 59 aufgewacht“, so der 19-jährige Südafrikaner, der den Par-72-Platz im Dainfern Country Club an diesem Tag in 13 unter Par absolvierte.

Schnell genug?

Nach der Finalrunde des Masters musste Patrick Cantlay, der in Augusta am Sonntag in der vorletzten Gruppe vor den Führenden Brooks Koepka und Jon Rahm gespielt hatte, einiges an Kritik einstecken. Sowohl viele Zuschauer als auch Koepka waren der Meinung, dass das Spieltempo des US-Amerikaners an diesem Tag deutlich zu langsam war. Cantlay wies die Anschuldigungen von sich und erklärte, dass er und sein Spielpartner Viktor Hovland auf der Finalrunde selbst warten mussten. Dass ihn diese Diskussion nicht wirklich aus der Ruhe brachte, zeigte seine Leistung beim RBC Heritage. Am zweiten Tag erzielte der 31-Jährige ein Hole-in-One und am Wochenende spielte er um den Sieg (am Ende Rang 3 einen Schlag hinter Sieger Matt Fitzpatrick). Seinen Kritikern begegnete Cantlay mit einer Portion Selbstironie, als er das Video seines Hole-in-Ones teilte und dazu kommentierte: „Schneller spielen!“

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McIlroys teure Absage

Erst die herbe Masters-Enttäuschung, dann eine millionenschwere Turnierabsage. Wenige Tage, nachdem Rory McIlroy den Cut beim ersten Major des Jahres verpasst hatte, sagte der Nordire seinen Start beim RBC Heritage ab. Da das Event auf Hilton Head Island zu den sogenannten „Designated Events“ auf der PGA Tour zählt, könnte diese Entscheidung teuer werden. Denn McIlroy verpasste bereits zu Beginn des Jahres das Tournament of Champions. Auch dies war ein designiertes Turnier und laut Tour-Statuten darf man nur eines der Events dieser Kategorie pro Saison verpassen – ansonsten werden dem Abwesenden 25 Prozent des Bonus-Preisgeldes, das im Zuge des „Player Impact Programs“ ausgezahlt wird, gestrichen. Was etwas kompliziert klingt, könnte jedenfalls dazu führen, dass McIlroy drei Millionen US-Dollar durch die Lappen gehen. Abgesehen von den finanziellen Folgen, die der mehrmalige Major-Sieger locker wegstecken wird, kam diese Absage bei einigen seiner Kollegen nicht so gut an.

Zu wenig Drives

460 Drives in 60 Minuten. Dieser Herausforderung stellte sich der deutsche Long-Drive-Champion Martin Borgmeier in einem offiziellen Versuch, den „Guinness World Record“ zu brechen. Das Kamerateam der DP World Tour begleitete ihn bei „der härtesten Stunde“ seiner Karriere im London Golf Club. Borgmeier bereitete sich mehrere Wochen auf diesen Tag vor, konnte aber nicht an seine Trainingsleistungen anknüpfen und kam „nur“ auf 401 Drives, die über die 300-Yards-Marke (274,32 Meter) flogen und damit in die Wertung eingingen. Der Rekord von 459 Drives in einer Stunde - 2016 vom US-Amerikaner Lynn Ray aufgestellt - hat also weiter Bestand.

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Kleiner Vorgeschmack

Das grüne Jackett war ihm gefühlt gerade erst übergestreift worden, da verschwendete Jon Rahm bereits erste Gedanken an seine Rückkehr nach Augusta. Beim Masters 2024 wird er als Titelverteidiger für das Menü beim traditionellen Champion’s Dinner verantwortlich sein. Und erste Ideen habe er bereits im Kopf. Allzu viel verraten wollte Rahm aber noch nicht. Zumindest ließ er sich eine der Vorspeisen entlocken. Demnach sieht er spanischen Schinken als Appetizer vor. Auch das Dessert und der Wein seien bereits festgelegt. Nur bei den Hauptgängen wolle er sich noch etwas beraten lassen. Hierfür will er sich unter anderem Rat vom spanischen Star-Koch Jose Andres holen. Aber auch Ex-Masters-Champion José Maria Olazabal könne wertvolle Tipps geben. Immerhin wählte er schon zweimal das Masters-Menü aus. Dabei wurde einmal eine klassische Paella serviert.