McIlroy deutlich, Trump kläglich

und weitere Golf Stories der Woche

McIlroy und LIV? Niemals

Für McIlroy war die Information nicht neu, dass er als zukünftiger Team-Kapitän in der LIV Golf League mehr als erwünscht sei. Die Frage, ob Starts auf der LIV Golf League in Zukunft in Frage kommen würden, beantwortete der viermalige Major-Gewinner eindeutig: "Wenn LIV Golf der letzte Ort auf der Welt wäre, an dem man Golf spielen könnte, würde ich mich lieber zur Ruhe setzen", sagte die Nummer drei der Welt. McIlroy war in dieser Woche jedoch nicht nur meinungsstark. Bei der Scottish Open im Renaissance Club zeigte der Nordire einmal mehr, weshalb er nach Tiger Woods die größte Strahlkraft im Profigolf hat. Mit zwei spektakulären Birdies auf der 17 und 18 holte sich der 34-Jährige den prestigeträchtigen Titel der Rolex Series und damit eine gehörige Portion Selbstvertrauen für die anstehende Open in Royal Liverpool. Ein gutes Omen: Das vierte und letzte Major des Jahres findet auf jenem Platz statt, auf dem McIlroy 2014 die Claret Jug gewinnen konnte. 

Foto: ©Alamy-Stock-Photo

Wünsch Dir was

Eine Mitgliedschaft im Augusta National für den Boss, eigene LIV-Teams für Rory und Tiger, ein neues Team-Event mit den besten Damen und Herren der Welt mit Finale in Saudi-Arabien sowie Elevated Events der PGA Tour mit Aramco oder dem Public Investment Fund als Titelsponsor – so einige der Ideen und Vorschläge, die die PIF-Verantwortlichen um Yasir Al-Rumayyan in den Gesprächen mit der PGA Tour vortrugen. Von der PGA Tour sei die Ablösung Greg Normans als LIV-Macher gewünscht und eine Verschiebung der LIV Golf League in den Herbst angedacht. Wie die Öffentlichkeit davon erfuhr? Vor der Anhörung des Unterausschusses für Ermittlungen des Senats – untersucht wird die geplante Kooperation zwischen PGA Tour und dem saudischen Staatsfonds – wurden einige interessante Dokumente veröffentlicht. Darunter interne Mails, Chatverläufe und Präsentationen. Vor Gericht erschienen schließlich Ron Price, COO der PGA TOUR, und Jimmy Dunne, Mitglied des Verwaltungsrats der Tour. Die beiden gelten als Initiatoren der anstehenden Fusion. Richard Blumenthal, Vorsitzender des Unterausschusses, erklärte: „Bei der Anhörung geht es darum, wie ein brutales, repressives Regime Einfluss eine geschätzte amerikanische Institution kaufen – sie sogar übernehmen – kann, nur um sein öffentliches Image zu säubern.”

Foto: Price and Dunne ©UPI Alamy Stock Foto

Mein Auto, mein Haus – mein Fußballclub

Justin Thomas und Jordan Spieth gehören zu den klangvollsten Namen im Profigolf, stemmten Major-Pokale gen Himmel und verdienten mit ihrem Handwerk Millionen. Wer so viel Geld besitzt, setzt sich natürlich intensiv mit dem Thema Geldanlage auseinander. So auch das Ryder-Cup-Duo aus den USA. Ein Baustein des Portfolios der beiden College-Freunde: Anteile an einem englischen Fußball-Traditionsclub. Leeds United verpasste in der vergangenen Saison zwar den Klassenerhalt in der Premier League, doch der Gang in Liga zwei schreckte Spieth und Thomas nicht von einem Investment ab. "Der Abstieg war nicht ideal", erklärte Spieth bei Sky Sports. "Aber wir haben uns mit der 49ers-Gruppe in Verbindung gesetzt, um einen größeren Anteil zu erwerben und bei ihnen einzusteigen. Es ist eine große Stadt, ein historischer Klub, ein großartiges Stadion an der Elland Road, und als wir uns die Sache ansahen, wurde uns klar, dass es wirklich sehr spannend sein könnte.” Rickie Fowler, der ebenfalls interessiert war, zog aufgrund der jüngsten sportlichen Misere der „Whites“ hingegen zurück. Dafür erfüllte sich der spielerisch wiedererstarkte Kalifornier einen Kindheitstraum und kaufte sich die Driving Range von Murrieta Valley. Jenes Übungsgelände hatte der Gewinner der Rocket Mortgage Classic als Kind mit seinem Opa häufig besucht.

Foto: ©Iain Masterton Alamy Stock Foto

Alles im Kopf? Unsinn!

Bernhard Langer hatte zuletzt seinen 12. Major-Sieg bei den Senioren und den 46. Titelgewinn überhaupt auf der PGA Tour Champions gefeiert. Damit avancierte er zum erfolgreichsten Spieler aller Zeiten in dieser Altersklasse. Kein Wunder, dass Reporter ihn gerne auf sein Erfolgsrezept ansprechen. So auch im Vorfeld des Senioren-Majors in Ohio. Als ihn einer der Journalisten mit der These, Golf würde sich zu 90 Prozent im Kopf abspielen, konfrontierte, formulierte der 65-Jährige seine klare Meinung. Wer das generell behaupte, hätte nur sehr wenig IQ, so Langer ungewohnt harsch. „Du könntest mental einer der besten der Welt sein“, sagte er in Richtung des Journalisten. „Und ich könnte der schlechteste sein, aber ich würde dich immer noch schlagen." Stattdessen sei es ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die Langer laut Langer so erfolgreich machen: Der Coach, der Caddie, das Team oder die Familie hätten einen Anteil. Aber auch die Disziplin und die harte Arbeit. "Ich trainiere jeden Tag und das schon seit vielen, vielen Jahren“, ergänzte der zweimalige Masters-Gewinner. „Es gibt zu viele Dinge. Ich bin von Gott mit einer unglaublichen Hand-Augen-Koordination gesegnet worden, und ich bin in jeder Sportart gut, schon immer gewesen.“

Foto: ©Alamy Stock Photo

Trumps Sockets, Currys Traumschlag

Über den Golfer Donald Trump ist bekannt, dass er ein Handicap in Richtung Scratch besitzt, zig Clubmeisterschaften für sich entscheiden konnte und während seiner Amtszeit als US-Präsident etwa 150 Runden drehte. Die Quelle der Angaben: Donald Trump. Über das liebste Hobby des Republikaners sind Bücher geschrieben worden, seine Spielstärke wurde dabei immer wieder angezweifelt. Fakt ist: Trump, 77, ist leidenschaftlicher Golfer und noch immer regelmäßig unterwegs auf einem seiner vielen Plätze in Florida, Maryland, Kalifornien und Co. Vergangene Woche gönnte er sich erneut eine Auszeit auf dem Fairway. Aufmerksame Beobachter erkannten ihn mit dem Secret Service im Schlepptau und filmten einen seiner Schläge. Das Video ging schnell viral. Bitter für den so stolzen Golfer Trump: Die Bilder zeigten ein fürchterliches Pitch-Socket. Ebenfalls enorme Reichweite erzielte ein Schlag von Basketballstar Steph Curry bei einem Prominententurnier in Lake Tahoe, Kalifornien. Der Point Guard der Golden State Warriors, gefürchtet für seine sensationelle Präzision bei Würfen aus der Distanz, lochte aus 140 Meter zum Ass und setzte zum Jubellauf an.

Hier geht es zu den Videos:

Trumps Socket

https://twitter.com/NUCLRGOLF/status/1679634739647459330

Currys Ass

https://twitter.com/GolfDigest/status/1680292604108320769